Instrumente
Ein bisschen Geschichte über unser Instrument: Die Schalmeie
Die hier auf dieser Seite nachfolgenden Beschreibungen umfassen bei weitem nicht die gesamte Produktpalette an Musikinstrumenten der Schalmeie. Die Beschreibung beschränkt sich auf Instrumente, die in unserer Schalmeienkapelle eingesetzt | werden. Jedoch die Besucher dieser Seite werden, wenn sie sich unser Musikrepertoire anschauen, feststellen, dass man mit diesem Aufgebot von 6 unterschiedlichen Blasinstrumenten eine sehr große Bandbreite an Musik erfassen kann. |
Was ist eine Schalmei
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen der mittelalterlichen und der neuzeitlichen Schalmei.Sie haben nur den Namen und die prinzipielle Art der Tonerzeugung gemeinsam.
Bei beiden erklingt der Ton, weil der Luftstrom durch ein dünnes Plättchen, das Rohrplatt, „zerschnitten“ wird (wie bei Klarinette, Saxophon, Blockflöte etc.). Derartige Instrumente werden deshalb als „Holzblasinstrumente“ bezeichnet, obwohl sie – wie z. B. das Saxophon oder auch die neuzeitliche Schalmei – aus Blech (in der Regel Messing) gefertigt sind. |
Die Schalmei im Mittelalter
Das Prinzip der Tonerzeugung ist schon uralt:
Ein Schilfrohr wird so geschnitten und gebunden, das ein schmaler ovaler Spalt entsteht, durch den die Luft gepresst und zum vibrieren gebracht wird. Als Kinder haben wir einen Grashalm zwischen beide Daumen gelegt und durch dazwischenpusten einen krächzenten Ton erzeug. Alte Aufzeichnungen aus dem Mittelalter, von Michael Praetorius, an hand dieser Skizzen kann man die schematischen Darstellungen sehr gut erkennen. Nach diesen gezeichneten Vorbildern wurden die Nachbildungen geschaffenn. Aber auch die alten Griechen hatten ein Istrument mit dem Namen Aulos Die altgriehische Schalmei. |
Ursprünglich von Hirten und Spielleuten gespielt, ist sie heute bei Ritterspielen, historischen Märkten und ähnlichen Veranstaltungen zu hören. Das musikalische Repertoire ist dementsprechend historisch geprägt.
Vergessen darf man an dieser Stelle nicht den Dudelsack. Er ist funktionell gleich aufgebaut, nur die Anblasversion ist unterschiedlich. Es wird hier durch einen aufgeblasenen, meist aus Leder gefertigtem Luftsack, Luft in die Spielflöte eingeblasen. Ein Rohrblatt wie es in Heutigen Holzschalmeien verwendet wird, Die Rohrblättchen sind heute aus Kunststoff und das Verbindungsrohr zum Instrument aus Aluminium ader Messing Eine Holzschalmeie mit einer Windkapsel, wie sie Heute auf Mittelaltermärkten zu hören sind. Die Holzschalmeie in Einzelteilen : Die Windkapsel, das Rohrblatt und die Spielflöte. Informationen zu diesen Instrumenten in dem Buch „Von mancherley Musicalischen Instrumenten“. Herausgegeben von Marianne Bröcker. Es gibt etwa 130 verschiedene Arten von Dudelsäcken. Der am meisten bekannte ist die Shottishe Gread Highland Backpipe. In Deutschland ist die Schäferpfeife sehr verbreitet und der 1974 kreirte Marktsack auf Mittelaltermärkten. Aber auch bei der Schalmeienkapelle „ROT WEIS“ Wiehe e.V. kann man Infos über den Dudelsack bekommen und auch das Spielen auf dem Dudelsack erlernen. |
Die Schalmei Heute
Die Blechschalmei wurde um das Jahr 1900 vom Erfinder des so genannten Martinshorn, Max. B. Martin, entwickelt. Aufgrund dessen wird sie auch als „Martinstrompete“ bezeichnet. Bei diesen Instrumenten wurde das „Rohrblatt“ aus Schilf durch ein Metallrohrblatt ersetzt, welches die gleiche Funktion ausführt. Kaiser Wilhelm II. erklärte sie damals als kaiserliches Privileg. Sie durfte nur von einem kaiserlichen Fanfarenspieler zu besonderen Anlässen gespielt werden. Dadurch war jedoch die Verbreitung des Instrumentes stark eingeschränkt. Dennoch entstanden ab 1913 erste Schalmeienkapellen. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts waren sie schwerpunktmäßig bei Turnvereinen, Radfahrerclubs und kommunistischen Verbänden zu hören. Letzteres führte dazu, dass sie ab 1933 von den Nationalsozialisten verboten wurden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Schalmei in der früheren DDR bereits in den 50er Jahren „wieder entdeckt“. Daher gibt es in den heutigen neuen Bundesländern eine lange Tradition der Schalmeienmusik. Vor dem 2. Weltkrieg war dieses Instrument im Raum Hamburg, dem Ruhrgebiet, Berlin Leipzig und vielen anderen Großindustriegebieten gebräuchlich. Die Kaiserfanfare, oft noch vorhanden, wird aber in den wenigsten Fällen gespielt! Hier ist ein Instrument in B-Dur abgebildet. Es gibt es aber auch in G-Dur. |
![]() Kaiserfanfare Um größere Tonräume mit einer Schalmeienkapelle abdecken zu können, werden unterschiedlich gestimmte Instrumente angeboten. Die neuzeitliche Schalmei besteht in der Regel aus acht Röhren, die auf einer Seite als Schalltrichter ausgeprägt und auf der anderen Seite über einem Ventilteil zusammengefügt sind. Mit jedem Schalltrichter wird genau ein Ton erzeugt. Es stehen deshalb acht Töne im Umfang einer Dur Tonleiter zur Verfügung. Um größere Tonräume mit einer Schalmeienkapelle abdecken zu können, werden unterschiedlich gestimmte Instrumente angeboten. Während beispielsweise eine Sopran-Schalmei den Tonumfang g‘ bis g“ abdeckt, steht bei einer Bariton-Schalmei der Tonumfang g bis g‘ also eine Oktave tiefer, zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es Alt-Schalmeien (Tonumfang e‘ bis e“) sowie Tenor-Schalmeien (Tonumfang c‘ bis c“). Sie alle eignen sich zum Spielen von Melodien, wobei durch geeignetes Arrangieren die verschiedenen Stimmen eines Musikstückes dargestellt werden (z.B. Sopran-schalmei für die Erste Stimme, die Altschalmei für die Zweite Stimme und die Baritonschalmei für die Dritte Stimme)
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Wie spielt man eine Schalmei
Man nimmt das Instrument in die Hand, hält es aufrecht nach oben gerichtet, führt das Mundstück zum Mund und bläst hinein. Der erste Ton wird dann erschallen.Fertig. Wir spielen in unserer Schalmeienkapelle Instrumente mit maximal 3 Ventilen. Damit können maximal 8 Kombinationen, also 8 unterschiedliche Töne erzeugt werden. An dieser Stelle muß auch gesagt werden wie man Musikstücke lernt beziehungsweise einübt. Natürlich spielen wir nach Noten. Das ist aber nicht so kompliziert, klingt nur so. Man sollte bedenken das diese Instrumente maximal 8 Töne haben und wir haben Trainer die das nötige Wissen vermitteln. |
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Instrumentenliste
Sopran-Schalmei
Dieses Instrument übernimmt die Funktion der ersten Stimme. Die Sopran-Schalmei gibt es in liegender und stehender Form, wobei die stehende Version verbreiteter ist. Eine Sopran-Schalmei hat den Tonumfang von g‘ bis g“. |
Bariton-Schalmei
Ursprünglich gab es dieses Instrument in gerader Form. Durch das enorme Gewicht, es ist ja immerhin doch über einen Meter lang, wird es nur noch in stehender Form gebaut. Bevor die Tenor – Schalmei auf den Markt kam, wurde das Bariton als zweite Füllstimme benutzt. In den neueren Liedern findet man immer mehr das Bariton als rhythmisches Begleitinstrument. Der Tonumfang entspricht dem des Soprans, nur eine Oktave tiefer. Der Tonumfang ist g bis g‘ also eine Oktave tiefer wie das die Sopran-Schalmei. |
Alt-Schalmei
Hier findet sich die zweite Stimme der Kapelle wieder. Ebenso wie das Sopran-Instrument, werden hier zwei Formen angeboten, wobei wiederum die gerade wesentlich öfter in Gebrauch ist. |
Accord-Schalmei
Für Begleitzwecke und zur „Füllung“ des Klangkörpers gibt es mehrtönig klingende Instrumente (so genannte Akkord-Schalmeien), bei denen mehrere Töne (Akkorde) gleichzeitig erklingen.Vergleichen kann man das Instrument mit dem Akkordspiel der Gitarre. Durch Drücken mehrerer Seiten und überstreichen zur gleichen Zeit, läst man einen sogenannten Akkord erklingen.Bei der Akkordschalmei erzeugen wir mit einem Tastendruck das Erklingen von 3Tönen zur gleichen Zeit. Einen Dreiklang. Und erreichen damit den gleichen Effekt wie auf der Gitarre.Allerdings ist bei der Akkord Schalmei der Tonumfang begrenzt.Beim 4 fach Akkord auf 4 Akkorde zur F- Dur.Beim 8 fach Akkord auf 8 Akkorde zur F-Dur. Hier sind die Mollakkorde mit enthalten.Beide Instrumente werden in unserer Schalmeienkapelle benutzt. Das Accordinstrument ist eines der größten und schwersten Instrumente. |
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Bass-Schalmei
Die 4 tönige Bass-Schalmei ist nur wenig verbreitet. Es gibt sie in 2 unterschiedlichen Formen: Aufrecht stehend als Tuba Bassform und als Rundbass, auch unter dem Namen Helikonbass bekannt, den man umhängen kann.Sie haben beide nur vier Schallbecher (also 4 Töne) und daher nur zwei Ventile. Die Töne sind: G, H, c, d |
Kleine Trommel
Die kleine Trommel ist ein wichtiges Rytmusinstrument in einem Orchester und wird in Anwendung von unterschiedlichen Gößen gespielt.Zur Anwendung beim Spielen kommt wie bei allen Schlagwerken ein Tragegestell.Siehe „Große Trommel“ | ![]() |
Die große Trommel
Bei der Großen Trommel git das gleiche wie bei allen Schlagwerken | ![]() ![]() |
Becken
Das Becken ist ein Instrument welches in jedem Orchester vorkommt. Es gibt es in unterschiedlichen Grösen und Klangfarben. Wir benutzen das Becken in einer kleineren Ausführung. Da wir ein Orchester sind das vorrangig an Umzügen teilnimmt ist dies anwendungsfreundlicher.Auserdem haben wir noch eine Minniausführung, für die jüngsten Mitspieler. | ![]() |
Um die Einschränkungen des Tonumfangs zu beseitigen und somit absolut flexibel bei der Liedauswahl zu sein, werden so genannte „diatonische Schalmeien“ angeboten. Bei diesen Instrumenten stehen sämtliche Töne (also alle „ganzen“ und „halben“) einer Oktave einer Dur-Tonleiter zur Verfügung. Diese Instrumente sind in unserm Orchester jedoch nicht vorhanden.Um den Notenumfang bei Auftritten so gering wie möglich zu halten und um Notenunerfahrenen die Möglichkeit zu geben ein Instrument zu spielen, wurde ein Zahlensystem statt Noten verwendet. Auch heute gibt es noch Schalmeienorchester die dieses System benutzen. Aber auch in der Schalmeienmusik hat die „ Notenpartitur “ ihren festen Einzug gehalten.In unserem Schalmeienorchester “Rot Weiß“ Wiehe e.V. spielt man seit 1978 nach Noten. |
Musikanfänger die noch kein anderes Instrument gespielt haben sollten sich vor dem Wort „NOTEN“ nicht fürchten. Die meisten sind erstaunt wie schnell man das lernt.Grundsätzlich können mit Schalmeien fast alle Arten von Musik gespielt werden. Das Repertoire umfasst daher Musikstücke von der Volksmusik über Stimmungslieder bis hin zu Rock und Pop.Neben den Blasinstrumenten spielen selbstverständlich das Schlagwerk (große Trommel, Schnarre, Marschtrommel, Toms, diverse Becken) und Rhythmusinstrumente eine wichtige Rolle, um die Zuhörer mit dieser besonderen Art der Musik in den Bann zu ziehen und zu begeistern. |